Marketplace: Händler kritisieren mangelhafte Unterstützung durch Amazon

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Worum geht's?

Sie sind von der Plattform abhängig und empfinden die Geschäftsbeziehung als ausgesprochen schwierig: In einer umfangreichen Untersuchung des Bundesverbands Onlinehandel haben 1600 gewerbliche Marketplace-Händler ihrem Unmut Ausdruck verliehen. BVOH-Präsident Oliver Prothmann sieht nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Bundesregierung in der Pflicht.

Verkaufsbeschränkungen und Artikellöschungen

Maximal fünf Prozent der befragten Shop-Besitzer sind mit dem Händlersupport durch Amazon zufrieden. 78 Prozent dagegen sehen eine schwierige oder gar keine Partnerschaft mit dem Online-Riesen. Verschärft wird die Problematik dadurch, dass die Teilnehmer der Untersuchung durchschnittlich 51,2 Prozent ihres Umsatzes über den Marketplace erwirtschaften. Und die Antworten zeigen: Je länger ein Händler die Plattform nutzt, umso stärker wird diese Abhängigkeit.

 

Eingriffe in die Handelsfreiheit?

Durchschnittlich elf Mitarbeiter beschäftigen die Shops, die sich im vergangenen Dezember an der Umfrage beteiligt haben. Insgesamt 111 Fragen zu 20 verschiedenen Bereichen der Zusammenarbeit mit Amazon wurden ihnen gestellt. Dabei zeigte sich, dass besonders die Vorgaben zur Preisgestaltung als problematisch empfunden werden. Zwei Drittel der Händler gaben an, dass Amazon nicht näher bekannte Algorithmen nutze und damit sogenannte „Preisfehler“ begründe. Nach Ansicht des BVOH-Präsidenten handelt es sich dabei um kartellrechtswidrige Einflussnahmen auf die Preisgestaltung.

 

Konto ohne Vorankündigung gesperrt

Eine noch größere Bedrohung allerdings stellt die Sperrung des Händlerkontos dar. Fast ein Viertel der Befragten haben das in den vergangenen zwölf Monaten erlebt. Dabei wurde nur ein Drittel vorab über die Maßnahme informiert, während die Übrigen durch die Sperre überrascht wurden. Der BVOH kritisiert besonders, dass die Händler teilweise nicht einmal eine Begründung erhalten und somit auch keine Lösung anbieten können.

 

Absprachen ignoriert

Für den Bundesverband Onlinehandel steht nach Auswertung der Studie fest: Amazon ermöglicht kein rechtskonformes Handeln. Außerdem hält sich der Konzern weder an die P2B-Verordnung noch an Absprachen mit dem Kartellamt. Um das zu ändern, fordert der BVOH eine Reform der Zusammenarbeit mit Marketplace-Anbietern. Insbesondere sollen die Algorithmen überarbeitet, die Kommunikation klarer gestaltet und rechtskonformes Handeln ermöglicht werden.

 

Fazit

Die umfangreiche Befragung von Amazon-Händlern zeigt, dass diese sich von dem Online-Riesen massiv gegängelt fühlen. Gleichzeitig sind viele aus wirtschaftlichen Gründen auf den Verkauf über die Plattform angewiesen. Der Bundesverband Onlinehandel fordert nicht nur von Amazon selbst Konsequenzen. Auch die Bundesregierung soll aktiv werden. Sie müsse dafür sorgen, dass Gesetze und Verordnungen tatsächlich eingehalten werden.

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Anke Evers
Journalistin und Texterin, freiberuflich

Anke Evers absolvierte ihr Studium in Sozial- und Kommunikationswissenschaft und hat als Redakteurin für verschiedene Radio- und Fernsehsender gearbeitet. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Anke Evers als freiberufliche Journalistin im Online-Bereich. Ihre umfassende Fachkenntnis bringt sie seit 2015 in das Redaktionsteam von eRecht24 ein, wo sie insbesondere für die Erstellung von News-Beiträgen verantwortlich ist.


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