Dieses Problem sieht das Bundeskartellamt
Nutzerbewertungen seien eine zentrale Entscheidungshilfe beim Online-Kauf. Produkte mit vielen positiven Bewertungen verkauften sich dabei deutlich besser als solche mit wenigen oder negativen Bewertungen. Es gebe jedoch mittlerweile viele gefälschte Einschätzungen im Web. Verbraucher könnten diese nicht von echten Meinungen unterscheiden, so das Kartellamt.
So entstehen gefälschte Bewertungen
Der Bericht des Bundeskartellamtes zeigt, wie Fake-Bewertungen zustande kommen können. So gebe es spezialisierte Dienstleister, bei denen Portale positive Bewertungen kaufen könnten. Daneben setzten Anbieter Bots ein, um künstlich Bewertungen zu erzeugen. Und: Sie überließen Nutzern kostenlose Produkte, damit diese ihre Einschätzung abgeben. Andere belohnten positive Bewertungen. Das sei nur erlaubt, wenn Portale bei den Bewertungen darauf hinweisen.
Was tun Portale gegen gefälschte Bewertungen?
Bisher nutzten Portale vor allem Wortfilter, um gefälschte Bewertungen aufzudecken. Sie verließen sich darauf, dass Nutzer sie auf auffällige Meinungen hinweisen, so das Bundeskartellamt. Nur wenige Portale nutzten technische Methoden wie Machine Learning, um Fakes aufzudecken. Nur einige Portale prüften vor Veröffentlichung, ob eine Bewertung gefälscht sein könnte.
Was fordert das Bundeskartellamt von Portalen?
Das Bundeskartellamt fordert, dass Portale mehr Verantwortung übernehmen müssen, wenn es um die Richtigkeit von veröffentlichten Bewertungen geht. Verkaufs-, Buchungs- und Bewertungsportale sowie Suchmaschinen müssten alle Filter- und Analysemethoden ausschöpfen, um gefälschte Reviews aufzuspüren.
Fazit
Beim Verbraucherschutz kann das Bundeskartellamt selbst nicht eingreifen. Die Behörde appellierte daher auch an Verbraucher, Produktbewertungen kritisch zu hinterfragen. Sie sollten beispielsweise auf übertriebene Sprache und wiederkehrende Muster achten. Und: Sie sollten möglichst viele verschiedene Bewertungen lesen, um sich ein Bild von einem Produkt zu machen.
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