Attacke erfolgte im Januar und Februar
Ganze drei Wochen lang konnten die Cyber-Angreifer auf die Daten der Lufthansa-Kunden zugreifen. Dies war möglich, indem sie in ein Netzwerk eines externen Dienstleisters eindrangen – dieser ist damit beauftragt, die Kundendaten zu verwalten. Betroffene werden von der Airline direkt informiert. Da der Dienstleister auch andere Star-Alliance-Fluglinien wie SAS Scandinavian Airlines, Turkish Airlines oder United Airlines bedient, ist es auch möglich, dass Passagiere betroffen sind, die nicht Kunden der Lufthansa sind.
Keine sicherheitsrelevanten Daten abgegriffen
Nach Aussage und Einschätzung des Konzerns wurden bei dem Cyberangriff keine sicherheitsrelevanten Daten wie Mailadressen oder Passwörter von Kunden abgegriffen. Sehr wohl konnten die Angreifer aber den Statuslevel der Vielflieger und die Kartennummern der beteiligten Vielfliegerprogramme abfragen. Lufthansa verzichtet bisher darauf, den Namen des Dienstleisters offenzulegen – allerdings weist der Angriff darauf hin, dass es sich um den SITA-Hack handelt, der ebenfalls Ende Februar bekannt wurde und Betroffenenzahlen in Millionenhöhe ausweist.
Parallele Hackerattacken
Zufall oder Plan – fast gleichzeitig zum Angriff auf die Vielfliegerdaten kam es ebenfalls im Februar zu einer erfolgreichen Hacker-Attacke auf einen anderen externen Dienstleister der Luftfahrtbranche. Im SITA Passenger Service System wurden dabei die Server gehackt, auf denen das Unternehmen die Passagierdaten der einzelnen Fluggesellschaften speichert. Betroffen waren hier rund 1,35 Millionen Kundendaten. Es wird nun Gegenstand von weitergehenden Untersuchungen sein, ob die Hackerangriffe nur zufällig im gleichen Zeitraum stattfanden – oder ob eine gezielte Aktion dahintersteckt.
Möglich ist auch, dass es sich um ein- und dieselbe Attacke handelt: Hier fehlen Details der Lufthansa, um genau zu verifizieren, auf welchen Dienstleister der Hackerangriff abzielte.
Fazit
Kundendaten mit sensiblen Informationen sind immer wieder Ziel von Cyber-Gangstern, die es insbesondere auf persönliche Daten absehen. Schlupflöcher in der eigenen IT-Sicherheit werden daher gerne genutzt, um gezielt Kundendaten abzugreifen – die hohe Anzahl der Betroffenen zeigt, welche Ausmaße ein solcher Angriff haben kann. SITA ist auch global der führende Dienstleister in der Luftfahrtbranche und vereint so Passagiere zahlreicher Airlines.
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