Was macht Wordfence?
Wordfence ist ein Plugin für das Content-Management-System WordPress. Unternehmen können darüber ihre Webseite vor unberechtigten Zugriffen und Angriffen schützen. Dabei kommen unter anderem eine Endpunkt-Firewall und ein Malware-Scanner zum Einsatz. Wordfence ist das beliebteste WordPress Security Plugin. Was müssen Unternehmen datenschutzrechtlich beachten, wenn sie Wordfence für ihre Seite verwenden?
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Ist die Nutzung von Wordfence zulässig?
Verwenden Sie ein Tool oder Programm, das personenbezogene Daten verarbeitet, werden diese Daten an den Dienstanbieter des Tools übermittelt. Je nachdem, in welchem Land der Dienstanbieter sitzt (Sitz des Datenempfängers), kann diese Datenübermittlung problematisch sein.
Denn: Übertragen Sie personenbezogene Daten aus der EU in ein Drittland, ist dies nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Und zwar dann, wenn das Schutzniveau für die Datenübermittlung in ein Drittland mit dem der EU der Sache nach gleichwertig ist. Bietet das Drittland ein angemessenes Datenschutzniveau, verabschiedet die EU-Kommission einen Angemessenheitsbeschluss.
Der Diensteanbieter von Wordfence ist die Defiant Inc. Dieses Unternehmen hat seinen Sitz in den USA. Es gibt einen Angemessenheitsbeschluss für die Datenübermittlung in die USA. Zusätzlich ist die Datenübertragung in die USA rechtlich aber erst dann zulässig, wenn der Datenempfänger außerdem nach dem Datenschutzabkommen EU-USA (Data Privacy Framework) zertifiziert ist.
Defiant Inc. ist nicht DPF-zertifiziert. Die Nutzung des Tools Wordfence ist nicht ohne zusätzliche datenschutzrechtlich geeignete Garantien möglich.
[Stand: 02.02.2024]
Zu den Garantien zählt derzeit der Abschluss von Standardvertragsklauseln. Seitenbetreiber müssen diese Klauseln daher mit Defiant Inc. abschließen. Darüber hinaus müssen sie das Risiko des Datentransfers überprüfen und dokumentieren. Dazu müssen sie festhalten,
- welche Art von Daten sie an Defiant Inc. weitergeben,
- welche Rechtsvorschriften in den USA gelten und
- ob der Anbieter weitere Maßnahmen ergreift, um die Daten in den USA zu schützen.
PRAXIS-TIPP
Bei nicht zertifizierten Tools gehen Sie ein rechtliches Risiko ein. Nutzen Sie wenn möglich eine Alternative, bei der die Datenübermittlung rechtlich unproblematisch ist.
Mehr zum Thema Datenübertragung in die USA finden Sie in unserem Artikel "Privacy Shield 2.0: Datentransfer in die USA".
Warum ist Wordfence datenschutzrechtlich relevant?
Um Brute-Force- und DDoS-Angriffe zu erkennen, speichert Wordfence die IP-Adressen der User. Dafür setzt es 3 verschiedene First-Party-Cookies. Unbedenklich eingestufte IP-Adressen setzt die Software auf eine White List. Bedenkliche IP-Adressen landen auf einer Blacklist. Wordfence versendet die gesammelten Daten an seine Server in den USA.
Bei IP-Adressen handelt es sich um personenbezogene Daten. Seitenbetreiber müssen daher besondere datenschutzrechtliche Pflichten erfüllen.
So nutzen Sie Wordfence datenschutzkonform
Um Wordfence datenschutzkonform zu verwenden, müssen Seitenbetreiber diesen Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nachkommen:
Nutzer-Einwilligung einholen
Wordfence nutzt Cookies, um User als bedenklich oder unbedenklich einzustufen. Derzeit ist nicht abschließend geklärt, in welchem Umfang das Tool Nutzerdaten erhebt. Um datenschutzrechtlich auf der sicheren Seite zu stehen, sollten Seitenbetreiber die Einwilligung der User in die Datenerhebung einholen. Dazu können sie ein Cookie Consent Tool verwenden. Dies holt rechtssicher die Erlaubnis ein.
Vertrag zur Auftragsverarbeitung abschließen
Unternehmen geben bei der Verwendung von Wordfence personenbezogene Daten an einen Dritten weiter. Art. 28 DSGVO schreibt für so einen Fall vor, dass Seitenbetreiber mit dem Dritten einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung (AV-Vertrag) schließen müssen. Sie kommen dem automatisch nach, wenn sie bei der Plugin-Installation die Nutzungsbedingungen des Tools akzeptieren.
- welche personenbezogenen Daten Wordfence sammelt und speichert,
- warum die Software diese Daten speichert,
- wie lange sie die Daten behalten will und
- welche Rechte und Pflichten die Verantwortlichen haben.
Datenschutzerklärung anpassen
Unternehmen müssen in ihrer Datenschutzerklärung aufführen, dass sie Wordfence für die Sicherheit ihrer Seite verwenden. In diesem Kontext sollten sie darauf hinweisen, dass sie dafür einen AV-Vertrag mit Wordfence geschlossen haben.
- warum sie personenbezogene Daten über die Software erheben,
- wie lange sie diese Daten speichern wollen,
- welche Rechtsgrundlage ihnen das erlaubt (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) und
- dass Nutzer der Erhebung und Speicherung ihrer Daten jederzeit widersprechen können.
Damit Webseitenbesucher wissen, wie Wordfence ihre Daten verarbeitet, sollten Unternehmen in ihrer Datenschutzerklärung auch auf die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbestimmungen des Plugins aufmerksam machen. Seitenbesucher können dann selbst überprüfen, wie dies ihre Daten sammelt und speichert.
Standardvertragsklauseln prüfen
Wordfence versendet die gesammelten, personenbezogenen Daten aus seinem Plugin auf Basis von Standardvertragsklauseln in die USA. Seitenbetreiber müssen die Klauseln mit Wordfence abschließen. Zusätzlich müssen sie das Risiko der Datenübermittlung in die USA prüfen. Dabei sollten sie offenlegen,
- welche Art von Daten sie an Wordfence weitergeben,
- welche Rechtsvorschriften in den USA zum Schutz von Daten gelten und
- ob Wordfence zusätzliche Maßnahmen unternimmt, um Nutzerdaten zu schützen.
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