Kontroverse Inhalte nicht zulässig
Gelöscht werden nach Bekanntwerden des Leaks kontroverse Inhalte aus den Themenbereichen Politik und Religion. Dazu gehört zum Beispiel alles rund um die Proteste in China im Jahr 1989, aber auch die umstrittene Tibet-Politik der chinesischen Regierung. Inhalte, die sich mit der angestrebten Unabhängigkeit der Tibeter beschäftigen, werden demnach unverzüglich gelöscht. Ebenfalls gelöscht werden bestimmte Namen, wenn sie denn über die App kommuniziert werden – dazu gehören unter anderem Politiker wie Putin, Trump, Obama und Mahatma Ghandi.
Ebenfalls löschwürdig sind Inhalte, die eine Kritik am chinesischen Sozialismus direkt oder auch nur indirekt kommunizieren: Auch diese gehören nach den geleakten Richtlinien für Moderatoren nicht auf die Plattform.
Eingeschränkte Sichtbarkeit vs. komplette Löschung
Allerdings sollen nicht alle unerwünschten Inhalte sofort restlos gelöscht werden. Den Moderatoren bietet sich auch die Option, die Sichtbarkeit entsprechend einzuschränken. Dies gilt insbesondere für Grenzfälle, die durch die Einschränkung der Sichtbarkeit in ihrer Verbreitung gebremst werden.
Zensur im Sinne des Entertainments
Nach offiziellen Verlautbarungen dienen die Richtlinien für die TikTok-Moderatoren in erster Linie dazu, Konflikte von der Plattform fernzuhalten. Diese sei ein Ort der Unterhaltung und nicht eine Plattform für politische Inhalte – und dies ganz unabhängig von Land und jeweiligem Thema. Die Tatsache, dass die Proteste in Hongkong schon einen ähnlichen Zensurvorwurf bezüglich der Moderation von TikTok mit sich brachten, lässt am Wahrheitsgehalt der Aussage zweifeln.
Fazit
Als App eines chinesischen Unternehmens stellt sich zurecht die Frage nach der angeblichen Neutralität, die TikTok in offiziellen Mitteilungen immer wieder betont. Kritiker sehen in dem Netzwerk vor allem aufgrund des Altersdurchschnitts der User eine Gefahr – diese sind in der Regel zwischen 9 und 16 Jahre alt und damit leichtes Opfer von Manipulationen jeder Art. Zu denken gibt in diesem Zusammenhang auch der Umstand, dass TikTok erst im August 2018 auch die App musical.ly gekauft hat und in diesem Zusammenhang sämtliche Nutzer übernommen hat – TikTok kommt so auf aktuell über 500 Millionen aktive User pro Monat.
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Update vom 30.10.2019
Nach einem offiziellen Statement des Unternehmens sind die erwähnten Zensurrichtlinien zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr einschlägig.
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